Über den unwürdigen Auftritt von zweit- und drittrangigen russischen Politikern bei den Gesprächen in Istanbul ist schon einiges bekannt geworden. Der stellvertretende ukrainische Außenminister Serhij Kyslyzja macht nun eine weitere Aussage öffentlich. Der Kreml tut demnach so, als würde es die Ukraine nicht geben.
Laut dem ukrainischen Vize-Außenminister Serhij Kyslyzja hat die russische Delegation bei der Verhandlungsrunde mit der Ukraine in Istanbul behauptet, im Krieg würden "Russen Russen mit bestimmten Nuancen töten". Der Kreml leugnet Kyslyzja zufolge damit die Existenz der Ukraine.
"Man sagt dir ins Gesicht: Du bist kein Ukrainer, du bist ein Russe", so der Vize-Außenminister im Interview mit dem Medium "Wir sind die Ukraine". Die Bevölkerung des Landes hatte Ende 1991 in einem Referendum mit großer Mehrheit für die Unabhängigkeit von der damaligen Sowjetunion gestimmt. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte den Zusammenbruch der Sowjetunion einst als die "größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet.
Von der Kreml-Delegation habe es in Istanbul Drohungen, Zynismus und unmoralische Aussagen "in einem fast ununterbrochenen Strom" gegeben, erzählte Kyslyzja weiter. Auch von pseudohistorischen Exkursen der Vertreter aus Moskau berichtete er. Solche Exkurse sind auch bei Putin beliebt, wie letztes Jahr in einem Interview mit dem Fox News-Moderator Tucker Carlson besonders deutlich wurde.
Russland drohte mit Tod von Angehörigen
Vor dem Interview von Kyslyzja waren bereits andere Details aus dem Gespräch bekannt geworden. Demnach war die russische Seite nicht daran interessiert, ernsthaft an einem Weg zum Frieden zu arbeiten. Stattdessen wurden altbekannte Maximalforderungen formuliert und versucht, mit unverhohlenen Aussagen Druck auf die Ukrainer auszuüben.
Kyslyzja bestätigte zum Beispiel US-Medienberichte, wonach die Vertreter aus Moskau damit gedroht hatten, dass Angehörige der ukrainischen Delegation weitere Verwandte im Krieg verlieren könnten. Russland hatte den Angaben aus Kiew zufolge zudem die vier Regionen im Osten des Landes gefordert und im Falle einer Verweigerung damit gedroht, darüber hinaus auch Anspruch auf mehrere weitere Regionen zu erheben.
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